Ich habe bisher schon viele außergewöhnliche Ort in der ganzen Welt bereist. Doch selten habe ich ein so einzigartiges, besonderes Reiseziel wie Churchill (Kanada) kennen gelernt. Bekannt als „Polar Bear Capital of the World“ ist die Kleinstadt im Norden Manitobas deutlich anders als die üblichen Sehenswürdigkeiten und Touristenorte Kanadas, wie Toronto und Ottawa. Denn Churchill ist abgelegen, fast schon vergessen vom Rest der Welt. Keine Straßen führen zum Ort, Besucher müssen einen (teuren) Flug von Winnipeg oder eine fast zweitägige Zugfahrt durch den Norden Manitobas auf sich nehmen, um die Stadt am Rande der Hudson Bay zu erreichen. „KNOW I’M HERE“ steht in Großbuchstaben auf einem Gebäude, an dem wir auf der Fahrt vom Flughafen zum Ort vorbeikommen. Die Einwohner müssen regelrecht darum kämpfen, nicht vom Rest der Welt vergessen zu werden. Während noch vor einigen Jahren etwa 4000-7000 Menschen in Churchill lebten, beträgt die Einwohnerzahl aktuell nur noch 700-900, davon viele Saisons-Arbeiter im Tourismus, die nach ein paar Monaten die Stadt wieder verlassen. Mittlerweile ist Churchill vom Tourismus abhängig, die Industrie hat den Ort längst verlassen.
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Churchill Kanada ist wirklich schwer zu beschreiben. Mein 5-tägiger Aufenthalt an der Hudson Bay im Rahmen des „Ultimate Arctic Summer Adventures“ war eine faszinierende, spannende Gelegenheit, um die tolle Natur und Tierwelt der Subarktis kennen zu lernen (hier grenzt die Tundra direkt an den Borealen Nadelwald) sowie um mehr über die Geschichte, Hintergründe und Bewohner der Kleinstadt zu erfahren. Hier möchte ich dir nun von meinen Erlebnissen im Norden Manitobas berichten!

Geschichte & Hintergründe zu Churchill Kanada
Starten wir nun mit ein paar Hintergrundinformationen zu Churchill. Während das Land schon vor tausenden von Jahren von den First Natives bewohnt war (lese mehr zu deren Geschichte weiter unten), kamen die ersten britischen Entdecker um das Jahr 1610 mit dem Ziel, die Nordwestpassage zu durchqueren – diese haben ihre Exkursion jedoch nicht überlebt. Denn die gefürchtete Nordwestpassage wurde erst im Jahre 1905 das erste Mal durchsegelt und es dauerte bis zum Jahre 1965 an, bis die Strecke ohne Unterbrechung befahren werden konnte.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts haben sich die ersten Siedler im Namen der Hudson Bay Company am Ufer niedergelassen, wo das heutige Churchill entstand. Dort wurde im Laufe des Jahrhunderts auch die unten beschrieben Festung erbaut, die jedoch von den Franzosen eingenommen, zerstört und schließlich wiederaufgebaut wurden. Nachdem jedoch der Pelzhandel an Bedeutung verlor, wurde auch Churchill immer weniger relevant. Im Jahre 1931 wurde schließlich nach langer Zeit der Hafen sowie die Eisenbahn vollendet. Folglich wird Churchill als „the accessible north” bezeichnet – auch wenn der Hafen mittlerweile geschlossen ist und auch die Eisenbahnlinie lange Zeit ausgefallen ist. Mittlerweile liegen in Churchill übrigens auch einige Forschungseinrichtungen, wie die „Churchill Wildlife Management Area“ und das „Northern Study Center“ sowie den Raketenstartplatz „Churchill Rocket Research Range“.



Wie komme ich nach Churchill?
Wie bereits erwähnt ist Churchill abgeschottet vom Rest der Welt. Es führen keine Straßen zum Ort und du bist entweder auf die Eisenbahn oder auf einen Flug angewiesen. Die Flüge nach Churchill starten in Winnipeg (der Hauptstadt Manitobas). Wenn du, wie ich, mit einer Tour unterwegs bist, gibt es sogar private Charter Flüge für die Strecke. Alternativ kannst du auch mit dem Zug in den Norden fahren. Bedenke jedoch, dass du hier fast zwei volle Tage unterwegs sein wirst!

Wann ist die beste Reisezeit für Churchill?
Die beiden beliebtesten Reisezeiten für Touristen und Wildlife-Fans in Churchill ist die Eisbären-Season (grob September – November) sowie die Beluga Wal-Season (Juli und August). Dann ist in Churchill am meisten los und du hast die größte Chance, das unglaubliche Wildlife der Hudson Bay aus nächster Nähe zu sehen.
Jedoch kannst du Churchill auch abseits der eben beschrieben Monate besuchen. Vor allem der Juni ist für Vogelbeobachtungen die beste Jahreszeit. Und in den Wintermonaten eignet sich Churchill super, um die Nordlichter (Aurora Borealis) zu beobachten. Dafür gibt es sogar die „Aurora Domes“ mitten in der Wildnis. Die Eisbären wirst du allerdings im tiefen Winter nicht mehr sehen können, da diese sich Richtung Norden begeben, sobald die Hudson Bay zugefroren ist.
Leider hatte ich etwas Pech und meine Tage in Churchill waren sehr regnerisch, dunkel und bewölkt. Doch am letzten Tag kam endlich der blaue Himmel heraus! Übrigens solltest du bei einem Besuch im Sommer unbedingt gutes Mückenspray mitbringen.



Wo übernachte ich in Churchill Kanada?
Im Ort Churchill findest du verschiedene Unterkünfte und Lodges. Falls du deine Reise individuell organisierst, solltest du vor allem zu den Hauptreisezeiten sehr früh dir ein Zimmer buchen. Wenn du, so wie ich, über einen Tour Anbieter Churchill besichtigst, ist die Unterbringung inklusive.
Auf meinem Trip mit Lazy Bear Expeditions habe ich in der Lazy Bear Lodge gewohnt und meinen Aufenthalt dort sehr genossen. Von meinem Zimmer hatte ich einen tollen Blick auf die Tundra und im Lazy Bear Café konnte ich mich bei einem Kaffee aufwärmen. Besonders kann ich dir hier auch den Espresso Milkshake und den Lazy Bear Burger empfehlen!



Budget für Churchill Kanada: Wie teuer ist die Reise?
Churchill ist sicherlich kein Reiseziel für Urlauber mit kleinem Budget und wird dies auch nie sein. Denn wie du mittlerweile schon gesehen hast, ist der Ort schwer erreichbar und sicherlich nicht für den Massentourismus ausgelegt. Falls du Geld sparen möchtest, solltest du statt dem Flugzeug lieber den Zug nach Churchill nehmen (auch wenn du dafür Geduld brauchst!).
Wenn du über einen Touranbieter, wie beispielsweise Lazy Bear Expeditions, Churchill besichtigst, gibt es verschiedene Pakete, die ab etwa $5000 CAD starten. Dabei ist jedoch der Flug ab Winnipeg, die Unterkunft sowie bestimmte Aktivitäten und Malzeiten inklusive. Mehr Informationen zu den verschiedenen Angeboten findest du auf der offiziellen Website der Lazy Bear Expeditions.

Was gibt es für Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Churchill?
Nun möchte ich dir genauer beschreiben, was es denn in Churchill Kanada bzw. an der Hudson Bay alles zu sehen und zu entdecken gibt. Viele dieser Aktivitäten sind übrigens direkt inklusive, wenn du dir eine Reise mit der Lazy Bear Expedition buchst.

Bootstouren auf der Hudson Bay Kanada
Zu jedem Urlaub in Churchill gehören Erkundungstouren der Hudson Bay. Besonders, wenn du wie ich im Sommer dort bist, kannst du hier die riesige Anzahl an Beluga Walen sehen. Die Tiere sind übrigens wahnsinnig neugierig und zutraulich und hatten großen Spaß dabei, unseren Booten zu folgen.
Während du mit kleinen Schlauchbooten super vor dem Ufer Churchills die Beluga Wale sehen kannst, ging es für mich auch auf einem größeren Schiff weiter die Küste entlang, vorbei an der Eskimo Island. Auf diesem Streifen Land konnten wir dann sogar eine Eisbärenmutter mit ihrem Kind gesehen! Ein toller Moment – denn während meines Besuchs im August gibt es nur wenige Eisbären in der Region.


AquaGliding
Bis 2018 hatten Touristen noch die Möglichkeit, in der Hudson Bay schnorcheln zu gehen und damit die Beluga Wale unter Wasser zu sehen. Aufgrund neuer landesweiter Gesetze in Nationalparks ist das Schnorcheln in der Hudson Bay mittlerweile untersagt. Doch Lazy Bear hat sich daraufhin etwas neues einfallen lassen – das AquaGliding! Hierbei liegst du im Dry Suit auf einer schwimmenden Matte am Ende des Schlauchboots und kannst mit wasserdichter Schwimmbrille das Leben unter Wasser beobachten. Da die Belugas so unglaublich neugierig sind, werden diese dir dabei wohl auch ganz nahe kommen.


Erkunde den Ort Churchill
Neben all der tollen Natur und dem Wildlife der Hudson Bay ist auch Churchill unglaublich spannend und du solltest dir die Zeit nehmen, durch die Kleinstadt zu spazieren. Dabei werden dir schnell so einige Besonderheiten auffallen. Beispielsweise findest du vor den Häusern hier nicht nur Autos, sondern auch Schneemobile. Und du siehst, dass niemals in Churchill Autos oder Häuser abgeschlossen sind – damit Menschen im Notfall Zuflucht vor Eisbären finden. Auch ein Besuch im Supermarkt der Stadt lohnt sich – da die Lebensmittel einen langen Weg auf sich haben, sind die Preise hier allerdings exorbitant. Auch solltest du dir den Bahnhof der Stadt ansehen, wo das Parks Canada Center liegt.





Hol dir einen Stempel für den Reisepass
Im Postgebäude der Stadt hast du die Möglichkeit, dir einen offiziellen Stempel von der „Polar Bear Capital oft he World“ in den Reisepass setzen zu lassen! Ein cooleres Souvenir gibt es wohl nicht.

Der Inuksuk am Strand von Churchill
Der Begriff Inuksuk bezeichnet eine menschengemachte Steinfigur, welche ihren Ursprung bei den First Nations der Arktis in Nordamerika hat. Dies gilt mittlerweile als Symbol Kanadas und du findest eines der Monumente am Strand von Churchill. Achtung – der Strand ist zwar ein cooler Ort, allerdings solltest du hier nicht zu weit in die Steine hinein laufen, da diese Gegend auch ein beliebtes Durchquerungsgebiet von Eisbären ist.


Graffti und Streetart in Churchill Kanada
Schnell wird dir auffallen, dass es an vielen Gebäuden und Wänden des Ortes super coole Gemälde gibt! Diese entstanden im Rahmen des SeaWalls Churchill Projekts, wo Künstler die Möglichkeit hatten, auf Churchill und den Klimawandel mit ihren Kunstwerken aufmerksam zu machen. Vor allem der Eisbär ist natürlich ein beliebtes Motiv. Lass dir am besten von deinem Guide in Churchill die Murals genauer erklären, da die meisten davon eine Bedeutung haben. Eine Karte der Kunstwerke findest du übrigens hier.


Kayaking in der Hudson Bay
Was gibt es cooleres, als die Hudson Bay mit dem Kayak zu erkunden? Für uns ging es direkt um 7 Uhr morges (bei Ebbe) raus auf das Wasser und wir konnten dabei den Belugas ganz nahe kommen.


Cape Merry National Historic Site
Dies ist der nördlichste Punkt des Landes bei Churchill, direkt gegenüber von der Festung auf der Eskimo Island. Ein toller Ort für Fotos – auch wenn wir hier mit einem eisig kalten Wind zu kämpfen hatten!

Polar Bear Holding Facility
Nun fragst du dich sicher, wie das Leben in der Eisbärenhauptstadt der Welt denn abläuft? Darüber konnte ich während meines Besuchs mehr erfahren. In Churchill gibt es mittlerweile ein ausgeklügeltes “Polar Bear Alert System”, das seine Bewohner schützt. Und was, wenn sich die Bären mal daneben benehmen? Dann kommen sie zur Isolation in die Polar Bear Holding Facility, bevor sie nach Nunaut in den Norden gebracht werden. Das „Eisbärengefängnis“ außerhalb von Churchill wirst du übrigens nur von außen besichtigen können.


Parks Canada Center: Erfahre mehr über die Sayisi Dene
Das Parks Canada Center ist die Touristeninformation in Churchill und beherbergt zudem eine Ausstellung zur Geschichte der First Nations. Hier hatten wir einen spannenden, emotionalen Vortrag von Florence Hamilton, vom Stamm der Sayisi Dene (sayisi = East; dene = Menschen), die hier ihre Geschichte erzählt. Auch wenn die Geschichte der Sayisi Dene bzw. der First Nations in Churchill und Kanada traurig ist, sieht Florence es als ihre Mission, Hoffnung für die neue Generation zu schaffen.
Die Sayisi Dene waren schon seit tausenden von Jahren im Norden Kanadas als nomadisches Volk unterwegs, wobei sie den Karibu Herden gefolgt sind, auf die sie für Kleidung und Nahrung angewiesen waren. Auch wenn damals der Alltag vom Überlebenskampf in der rauen Wildnis geprägt war, wusste damals das Volk ganz genau, wie sie die Natur und das Land nutzen müssen.
Doch die Geschichte nahm ihren Lauf und die europäischen Siedler kamen durch die Hudson Bay Company in das Land der Dene. Diese versuchten, mit den First Nations zu kommunizieren und handeln, was aufgrund der Differenzen schwer war. Schließlich wurde im heutigen Churchill der erste Handelsposten aufgestellt und mit der Einwanderung der Siedler wurden die Dene immer mehr unterdrückt und ihrem Erbe beraubt.
Denn vor wenigen Jahrzehnten (in den 60er Jahren) war Churchill vom Rassismus geprägt und die First Nations wurden furchtbar behandelt. Sie musste im Müll nach Nahrung suchen, Kinder wurden in den Schulen diskriminiert und schließlich wurde das Volk in das Camp 10 außerhalb des Ortes umgelagert, wo jedoch die Situation immer schlimmer wurde und geprägt von Alkoholismus und Hoffnungslosigkeit war. Es kam zu Unfällen, zu Bränden, viele Menschen sind gestorben und heute erinnert ein Gedenkstein an die tragischen Tote.
Im Jahre 1973 bekamen die Dene schließlich ihr Land zurück und wurden zum Tadoule See umgesiedelt. Doch auch dort wurde die Situation nicht besser. Die Umsiedlung führte zum Kulturschock für jüngere Generationen, die Wut gegen die Siedler sitzt immer noch tief, das Volk ist geprägt vom Alkohol- und Drogenmissbrauch. Viele davon werden jedoch aufgrund der furchtbaren Erinnerungen nie wieder nach Churchill zurückkehren.
Zwar hat sich die Regierung im Jahre 2016 offiziell für die dunklen Zeiten entschuldigt, doch der Heilungsprozess dauert lange an und Menschen wie Florence Hamilton haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, ihr Volk zu unterstützen und gleichzeitig ihre Geschichte zu teilen.

Arctic Trading Company
Nicht versäumen solltest du zudem die Arctic Trading Company, wo du dir handgemachte Souvenirs kaufen kannst. Beim Eintritt in das Gebäude fühlst du dich wie auf einer Reise in die Vergangenheit. Dort habe ich Penny kennen gelernt, die seit 41 Jahren in Churchill wohnt und nun in der Arctic Trading Company arbeitet. Von ihr habe ich erfahren, wie hart die letzten Jahre für die Bewohner waren. Nachdem die Zugverbindung unterbrochen wurde, waren die Menschen hier auf sich selbst gestellt und haben sich von der Regierung sowie vom Rest Kanadas im Stich gelassen gefühlt. Denn es hätte nur sechs Wochen gedauert, um die Bahngleise zu reparieren – doch trotzdem waren die Menschen für ganze 1,5 Jahre ohne Zugverbindung. Viele Bewohner haben daraufhin den Ort verlassen.

Itsanitaq Museum
Das Museum der Stadt zählt wohl zu den wichtigsten Churchill Sehenswürdigkeiten. Hier kannst du nicht nur einen lebensgroßen Eisbären sehen, sondern auch mehr über die Geschichte und den Ursprung des Ortes und der Inuit lernen.

Lerne die Einheimischen von Churchill kennen
Für mich war es besonders spannend, mehr über die Bewohner dieses einzigartigen Ortes zu erfahren. Denn wie du dir vorstellen kannst, hat jeder davon eine eigene Geschichte zu erzählen. Nutze die Gelegenheit und verwickle die Einheimischen in ein Gespräch – die Kanadier sind freundlich und freuen sich über dein Interesse.
Besonders interessant war auch mein Gespräch mit Walter Daudrich, dem Gründer der Lazy Bear Lodge. Der Mann hat deutsche Vorfahren und kam mit nur 17 Jahren nach Churchill, um im Tourismus zu arbeiten. Noch vor 9 Jahren gab es hier übrigens nicht mal Handyempfang und die Menschen waren wirklich komplett abgeschnitten von der Außenwelt.

Besichtige die Gewächshäuser
Da der Transport von Lebensmitteln nach Churchill so umständlich ist, befinden sich am Stadtrand riesige Gewächshäuser, womit sich die Bewohner selbst versorgen. Nutze die Gelegenheit und frag deinen Touranbieter bzw. an der Rezeption deiner Lodge nach, ob du diese Gewächshäuser selbst sehen darfst. Mein Guide hatte übrigens schon eine ganz besondere Erfahrung an einem der Gewächshäuser – er konnte beobachten, wie ein Eisbär das Dach herunterrutschte!

Das Miss Piggy Flugzeugwrack
Eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten bei Churchill Kanada ist das Flugzeugwrack von „Miss Piggy“. Dieses Cargo Flugzeug ist hier im Jahre 1979 beim Transport von Gütern abgestürzt, vermutlich, da es zu voll beladen war. Glücklicherweise haben alle Insassen den Unfall überlebt und da es zu schwierig ist, das Wrack zu entsorgen, liegt es nun seit 40 Jahren in der Wildnis von Manitoba. Ein tolles Fotomotiv, das du besichtigen solltest. Über die Flügel kannst du sogar ins Innere des Wracks klettern!


Unternimm einen Helikopter Flug über Churchill Manitoba
In Churchill werden auch Helikopter Flüge angeboten, wo du die spektakuläre Subarktis sowie die Hudson Bay aus der Luft sehen kannst. Dafür hatte ich leider nicht die Gelegenheit, doch ich bin mir sicher, dass es eine tolle Erfahrung ist.
Fahrt im Arctic Crawler
Diese riesigen Gefährte werden benutzt, um durch die Wildnis der Tundra zu fahren. Dabei fühlst du dich wie in einem Monstertruck! Vor allem im Herbst, zur Polar Bear Season, kannst du hier in die Natur fahren und von der Aussichtsplattform der Crawlers die Eisbären, wenn du Glück hast, aus nächster Nähe sehen.

Das MS Ithaca Schiffswrack
Die MS Ithaca wurde 1922 von der Ithaca Shipping Company erbaut und war im September 1961 auf dem Weg, Güter in den Norden zu bringen. Dabei ist das Schiff im Sturm gekentert, verletzt wurde zum Glück niemand. Auch heute kannst du das Wrack noch vom Ufer anschauen, bei Ebbe kannst du dem Schiff sogar ganz nahe kommen.

Prince of Wales Fort (National Historic Site)
Eine kurze Fahrt mit dem Schlauchboot bringt dich von der Küste in Churchill zur Halbinsel gegenüber (Eskimo Island), wo die ehemalige Festungsanlage steht. Diese wurde von der Hudson Bay Company in 1731 gebaut, um „ihr“ Land zu verteidigen gegen die französischen Kolonialisten. Heute kannst du die Anlage im Rahmen einer Tour besichtigen.


Ein Besuch bei den Schlittenhunden mit Blue Sky Expeditions
Dir reichen Eisbären und Belugas nicht? Dann solltest du unbedingt Gerald und Jenafor Azure besuchen, die “Eltern” von insgesamt 30 Schlittenhunden sind! Hier kannst du dich im Winter durch den Schnee und im Sommer durch den borealen Nadelwald von den Hunden ziehen lassen und die Tiere auch aus nächster Nähe kennen lernen. Schnell wirst du merken, dass diese hier nämlich wirklich gut behandelt werden und auch genügend Freilauf bekommen.


Fazit zu Churchill Kanada
Ich hoffe, ich konnte dir etwas mehr über Churchill an der Hudson Bay berichten. Wie du hoffentlich gesehen hast, ist dieser Ort wirklich einzigartig. Egal, ob du aufgrund der Eisbären oder der Wale hier her kommst, oder ob du einfach nur den Ort und seine außergewöhnliche Geschichte kennen lernen willst – ich bin mir sicher, dass du eine unvergessliche Zeit haben wirst.

Hinweis: Mein Besuch in Winnipeg entstand in Zusammenarbeit mit Destination Canada, Travel Manitoba und Lazy Bear Expeditions. Meine persönliche Meinung wurde davon jedoch nicht beeinflusst.
WOW! schaut wahnsinnig toll aus. Die Natur ist einfach nur spektakulär.