Äthiopien ist sicherlich kein gewöhnliches Reiseziel! Trotzdem habe ich mich ganz auf eigene Faust und individuell in das ostafrikanische Land gewagt. Dabei waren meine Erfahrungen jedoch nicht nur positiv. Hier möchte ich dir nun einen kurzen Überblick geben in meinem Äthiopien Reiseblog. Dabei stelle ich dir in meinem Äthiopien Reisebericht meine Reiseroute genauer vor und teile dir zudem mit, warum ich meinen Äthiopien Urlaub tatsächlich ziemlich anstrengend fand.
Äthiopien Reisebericht und Reiseroute
Ich habe zwei Wochen in Äthiopien verbracht. Dabei hatte ich genügend Zeit, den Norden des Landes (und damit die wohl die beliebteste Gegend unter Touristen) zu bereisen. Hier möchte ich dir meine Äthiopien Reiseroute kurz vorstellen.
Gondar + Simien Mountains
Mein erstes Ziel war Gondar, von wo aus ich eine 3-tägige Tour in die Simien Mountains gemacht habe. Das war eines meiner Highlights in Äthiopien und ich kann es nur empfehlen. Leider muss man vor Ort eine Tour in einer kleinen Gruppe buchen, da man auf eigene Faust nur sehr schlecht und umständlich in die Simien Mountains gelangt. Ich habe mich für die Agentur Simien Image entschieden und war sehr zufrieden. Für 3 Tage habe ich 175$ bezahlt.

Lalibela
Danach ging es weiter nach Lalibela, berühmt für die Felsenkirchen. Lalibela war für mich eine große Enttäuschung – der Ort hat bis auf die Kirchen nichts zu bieten und ist eine einzige große, staubige Baustelle. Die Kirchen haben einen absolut unverschämten Eintrittspreis von 50$ (!!!). Die Kirchen im Felsen sind zwar ganz interessant, aber rechtfertigen sicherlich nicht diesen Eintrittspreis – zumal alle Kirchen mit einem hässlichen Metallgerüst verdeckt sind, wodurch schöne Fotos unmöglich werden. Leider ist Lalibela auch unglaublich schwierig zu erreichen – entweder man fliegt (was empfohlen ist), oder man sitzt von Gonder kommend für zwei Tage im Bus. Sehr umständlich und meiner Meinung den Aufwand nicht Wert.
Mekele + Danakil Depression
Weiter ging es nach Mekele. Hier gibt es nichts zu sehen, allerdings ist der Ort Ausgangspunkt für Touren in die berühmte Danakil Depression – dem heißesten Ort der Welt, und einem der niedrigsten Orte Afrikas. Hier kommt man nur mit Tour hin (3 oder 4 Tage). Bei der 4-Tagestour sieht man allerdings nicht mehr als bei der 3-tägigen Tour, weshalb ich mich für letztere entschieden habe. Mein Touranbieter war ETT (Ethio Travels and Tours), die ich empfehlen kann, ich war sehr zufrieden. Allerdings stimmen die Preise auf der Website nicht und der Preis für die Danakil Depression sollte vor Ort verhandelt werden – zahle auf keinen Fall mehr als 300$. Inklusive ist bei Bedarf der Transport im privaten Jeep entweder von Lalibela oder Axum – einfach danach fragen.
Addis Abeba
Von Mekele bin ich zurück nach Addis Abeba geflogen – hier reicht ein Tag, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu sehen (das National Museum, das Red Terror Martyrs Museum und der Mercato – der größte Markt Afrikas).

Äthiopien Reisebericht: Darum war meine Reise durch Äthiopien anstrengend
Während ich in meinem anderen Artikel dir Gründe aufzeige, warum sich eine Reise nach Äthiopien lohnt, möchte ich hier im Gegensatz meine negativen Erfahrung darstellen, welche der Grund für mich sind, warum meine Äthiopien Reise doch sehr anstrengend war.
Entfernungen und Transport
Zum einen sind da die Entfernungen bzw. der Transport. Selbst wenn man nur im nördlichen Teil des Landes unterwegs ist, dauert es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einfach ewig, um von Ort zu Ort zu kommen. Grund dafür ist die bergige Landschaft und die schlechten Straßen. Ich reise eigentlich immer so günstig wie möglich, aber in diesem Falle lohnt es sich wirklich, Inlandsflüge zu nehmen (können auch spontan vor Ort gekauft werden). Hier bekommst Du übrigens einen Rabatt von 50$ auf Deine Flüge, wenn Du mit Ethiopia Airlines in das Land geflogen bist!
Verstehe mich nicht falsch – ich war auf meinen Backpacking Reisen schon sehr lange in Bussen und Vans unterwegs und bin normalerweise auch nicht auf Komfort angewiesen. Äthiopien war hierbei jedoch nochmal extremer, als andere Länder. Denn auch wenn die Orte auf der Landkarte ziemlich nahe beieinander liegen, wäre die Alternative zum Flug oft tatsächlich eine 2-tägige Fahrt im Minivan gewesen.

Internet-Probleme in Äthiopien
Ein weiterer Grund, was das Backpacking in Äthiopien so anstrengend gemacht hat war die Internetsituation während meiner Reise. Hier möchte ich jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, dass meine Erfahrungen dazu aus dem Jahr 2018 sind und sich mittlerweile die Situation eventuell geändert hat.
Falls Du eine Simkarte möchtest, musst Du erst dein Handy bei einem offiziellen Ethio Telecom Büro registrieren (dafür brauchst Du Deinen Reisepass und Kopien von Reisepass und Visum). Wegen Regierungsprotesten wurde allerdings Ende 2017 das komplette mobile Internetnetz im ganzen Land (außer in Addis Abeba) abgestellt! Für einige Tage wurde damals sogar das ganze Telefonnetz ausgeschalten. Wow! Damit war ich in 2018 komplett auf Wlan angewiesen, was oft sehr schlecht und langsam funktioniert. In Lalibela war aufgrund von Protesten in der Region sogar das komplette Netz (Internet und mobil) abgeschaltet, was ich erst nach meiner Ankunft erfahren habe und somit komplett von der Außenwelt abgeschnitten war und nicht mal meinen Eltern Bescheid geben konnte, was los war. Informiert also am besten Familien und Freunde im Voraus über die unberechenbare Internetsituation im Land.
Übrigens ist das Internet in Äthiopien auch immer noch zensiert und oft eingeschränkt. In vielen Wlan Netzwerken konnte ich WhatsApp und Social Media nur mit einem VPN Client nutzen – zur Sicherheit rate ich dir, unbedingt im Voraus eine App (ich empfehle ExpressVPN) herunterladen.
Fazit zu meinem Äthiopien Reisebericht
Du siehst – Äthiopien ist sicher kein einfaches Reiseland. Ich war tatsächlich nach zwei Wochen auch froh, dass meine Reise zu Ende war. Würde ich dir eine Äthiopien Reise trotzdem empfehlen? Ja – sei nur drauf vorbereitet, dass Dinge oft nicht nach Plan laufen. Trotz allem bereue ich meine Erfahrung nicht und bin froh, das Land erkundet zu haben.

Hey Patrick, ein sehr interessanter Bericht, irgendwie habe ich mir Äthiopien früher ein bisschen anders vorgestellt. Übrigens wollte ich mal wissen – wieso hast du genau diesen VPN-Anbieter ausgewählt? Bei meinen Reisen nutze ich persönlich NordVPN, Express war für mich ein bisschen zu teuer. Gibt es bestimme bereiche, wo du mit express besser abschneidest als mit anderen Anbietern?
Hi Konrad, danke für deinen Kommentar! Ich persönlich empfehle hier den ExpressVPN, da ich ihn selbst nutze und damit schon gute Erfahrungen gesammelt habe. Vor allem in China ist Express auch wohl die Nummer 1. Andere Anbieter, wie NordVPN, werden aber sicher auch funktionieren. Viele Grüße!